#4: Was ist Geschlecht? (Teil 2: Und wenn ja, wie viele?)

Der zweite Teil meiner Doppelfolge soll die aufgeworfenen Fragen des TERF-Wars ernst nehmen: Wie viele Geschlechter gibt es denn jetzt eigentlich? Ich habe in meinen Studien zum Queerfeminismus eine Vielzahl an Dimensionen von Geschlecht kennengelernt, die allerdings nie systematisch und Stück für Stück aufgearbeitet werden. Oft streiten wir über Geschlecht, verstehen darunter aber gänzlich verschiedene Konzepte. Um nicht einem verwirrenden Wechsel der »Arenen« von Geschlecht zu unterliegen, ohne dass das gewollte ist, können wir uns das feine begriffliche Instrumentarium des Queerfeminismus aneigenen, um präziser über Geschlecht zu sprechen.

Der Podcast bietet:

  • eine strukturierte Übersicht über acht Dimensionen von Geschlecht, also:

  • das biologische Körpergeschlecht

  • das amtliche Geburtsgeschlecht

  • der deskriptive Geschlechtscharkter

  • das phänomenologische Körperverhältnis (d.h. die geschlechtliche Körperwahrnehmung)

  • der ästhetische Geschlechtsausdruck

  • die normative Geschlechtsrolle

  • das soziale und und politische Geschlechtsverhältnis

  • die psychologische Geschlechtsidentität (Gender)

Zum Skript: https://drive.google.com/file/d/1AUlcF_XUq571cMkeFfU1KX1C9j25Do07/view?usp=drive_link

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Fehler

  • Beim Amtsgeschlecht spreche ich in Deutschland von drei Geschlechtern (nichtbinär, weiblich, männlich), obwohl es auch die Möglichkeit von »kein Eintrag« gibt – es gibt also insgesamt vier Kategorien. Man könnte sich zwar philosophisch streiten, ob »kein Eintrag« eine eigene Geschlechtskategorie ist, aber rechtlich gesehen ist es zumindest eine.

  • Am Ende rede ich bei Geschlechtsbestimmung unter der Linse der Fortpflanzung davon, dass es hier um die genitale und gonadale Dimension ginge. Ich hätte hier präziser sagen müssen, dass es um funktionsfähige Keimzellen (Gameten, also Spermien und Eizellen) geht. Das reine Vorhandensein von primären Geschlechtsmerkmalen ist also nicht ganz ausreichend (das reine Vorhandensein von Gameten allerdings auch nicht).

  • Die Unterteilung von Sex und Gender geht nicht maßgeblich auf John Money, sondern seinen Kollegen Robert Stoller zurück. John Money war vor allem für die Durchsetzung des Terms »sexuelle Orientierung« verantwortlich. Beide haben an transgeschlechtlichen Menschen geforscht, beide waren durchaus umstritten, beides fand ungefähr in derselben Zeit statt, deshalb habe ich das falsch erinnert und nicht nochmal fix nachgeschaut.

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#5: Ich war bei Hoss & Hopf!

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#3: Was ist Geschlecht (Teil 1: TERF-Wars) (Kopie)